Glasfaserausbau in Langenargen
(v.l.n.r.): Florian Siefert (Breitbandkoordinator TeleData), Klaus Hoher (Landtagsabgeordneter) , Taylan Ay (Ministerium des Inneren für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg), Ole Münder (Bürgermeister Langenargen), Stefan Trick (Leiter Projektierung Stadtwerk am See) und Bernhard Schultes (Geschäftsführer ZVBB).
Projektpartner feiern Spatenstich der zweiten Ausbaustufe
Langenargen, 12. Mai 2025
Mit einem symbolischen Spatenstich haben Gemeinde, Zweckverband Breitband Bodenseekreis (ZVBB), Vertreter des Innenministeriums Baden-Württemberg und Politik sowie Stadtwerk am See und TeleData den offiziellen Baustart in Langenargen gefeiert. Nach den sogenannten „weißen Flecken“ – Anschlüssen mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde an Downloadgeschwindigkeit – sind nun die „grauen Flecken“ an der Reihe: also Haushalte und Betriebe, die aktuell noch mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde auskommen müssen. Zum Vergleich: künftig sind dort bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde an Downloadgeschwindigkeit möglich.
Bereit für Runde zwei des turboschnellen Internets in Langenargen: bis 2026 sollen rund 200 weitere Gebäude vom Breitbandausbau profitieren. Dafür sind 13 Kilometer Trasse und 46 Kilometer Leerrohre notwendig. Die Projektkosten belaufen sich auf ca. 4,4 Mio. Euro. Davon sind 90 Prozent durch Fördertröpfe von Bund (50 Prozent) und Land (40 Prozent) finanziert. Die Gemeinde stemmt die restlichen 10 Prozent.
Wie schon während der ersten Ausbaustufe realisiert das Stadtwerk gemeinsam mit seinem Tochterunternehmen TeleData und im Auftrag des Zweckverbands Breitband Bodenseekreis (ZVBB) nun auch den „graue Flecken“-Ausbau in Langenargen.
Bürgermeister Ole Münder sprach im Rahmen des offiziellen Startschusses der „Grauen Flecken“-Ausbauarbeiten von einem weiteren „Meilenstein“ für die Gemeinde Langenargen: „Mit dem Breitbandausbau machen wir uns auf in Richtung einer zukunftsfähigen und digitalen Infrastruktur. Indem wir immer mehr Breitband-Lücken schließen, machen wir unsere Gemeinde als Wohn- und Wirtschaftsstandort stark für die kommenden Jahrzehnte.“ Dankbar sei er deshalb nicht nur für die vielen Menschen vor Ort, die kräftig mitanpacken, planen und ausbauen, sondern auch den Ministerien in Stuttgart und Berlin, die das Projekt überhaupt erst ermöglicht hätten.
Dass der Breitbandausbau nicht nur für Langenargen, sondern für das ganze Land hohe Priorität hat, bestätigte Taylan Ay vom Ministerium für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg. Er verwies auf die enorme Fördersumme, die seit 2016 in Baden-Württemberg investiert wurde: 3,2 Milliarden Euro vom Land, zusätzlich 3,5 Milliarden Euro vom Bund. „Das zeigt deutlich, welchen Stellenwert die digitale Infrastruktur mittlerweile hat – sie ist heute fast genauso wichtig wie Strom und Gas.“ Der Ausbau in Langenargen sei ein gutes Beispiel dafür, wie ländliche Kommunen entschlossen handeln, um die Digitalisierung voranzutreiben.
Dank für die erfolgreiche Zusammenarbeit ging auch an den Zweckverband Breitband Bodenseekreis, der als Auftraggeber die Fäden zusammenhält. Dessen Geschäftsführer Bernhard Schultes lobte die enge Abstimmung zwischen allen Partnern – von der Gemeinde über das Ministerium bis hin zu den ausführenden Firmen. Besonders in Langenargen falle auf, dass das Netz der „grauen Flecken“ deutlich größer sei als das der „weißen“. Schultes betonte jedoch auch, dass mit diesem Ausbau der Bedarf nicht gedeckt sei: „Als Nächstes haben wir die ‚dunkelgrauen Flecken‘ auf dem Zettel – Gebiete, die formal ausreichend versorgt sind, aber faktisch noch lange nicht am Puls der Zeit. Hier stoßen wir allerdings mit den aktuellen Förderkriterien an Grenzen.“ Er richtete einen Appell an das Land, die Definition ländlicher Räume zu überdenken. „Die Bodenseeregion gilt laut aktuellem Kriterienkatalog als nicht ländlich genug – wie ländlich muss man also sein?“
Wie schon während der ersten, „Weiße Flecken“-Ausbaustufe, liegt die technische Umsetzung erneut beim Stadtwerk am See. Projektleiter Stefan Trick zeigte sich dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen und unterstrich die Bedeutung des Vorhabens: „Für den ‚Graue Flecken‘-Ausbau in Langenargen sind 13 Kilometer Grabenarbeiten und 43 Kilometer Leerrohre notwendig – damit schließen wir über 200 Gebäude ans Netz an.“ Sein Appell an die Bürgerinnen und Bürger: „Lassen Sie sich jetzt kostenlos anschließen – wenn nicht für sich selbst, dann für kommende Generationen. Diese Chance kommt so schnell nicht wieder.“
Das neue Glasfasernetz soll bis Ende 2025 vollständig verlegt sein. Ab Sommer 2026 liefert dann der regionale Internetanbieter TeleData die passende Leistung für die neue Infrastruktur. Bereits beim Ausbau der „weißen Flecken“ habe man gute Erfahrungen gemacht, erklärte Florian Siefert, Breitbandkoordinator bei TeleData: „Mit dem heutigen Spatenstich zeigen wir: Jetzt geht es richtig los.“ Auch diesmal wolle man die Haushalte in Langenargen mit schnellem, zuverlässigem Internet versorgen – persönlich, regional und direkt vor Ort.
Landtagsabgeordneter Klaus Hoher hob in seinem Grußwort hervor, dass ein solches Förderprojekt nur gelingen könne, wenn neben finanziellen Mitteln auch tatkräftige Partner vor Ort seien. Er dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz – und betonte die Bedeutung für die Region: „Glasfaser ist heute ein echter Standortfaktor. Spätestens die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig stabiles Internet für Arbeiten, Bildung und Alltag ist. Die Region investiert hier in Lebensqualität – das sollte man annehmen.“